Warum der Winterklassiker früher verboten war und worauf du achten solltest
Ja, Weihnachten ist nicht mehr viele panische Last-Minute-Einkäufe entfernt, aber ansonsten wirst du die Weihnachtszeit hoffentlich in vollen Zügen genießen. Vielleicht hast du dich schon mal mit Freunden auf einem Weihnachtsmarkt getroffen – und sicher waren auch zwei oder drei (oder mehr) Gläser Glühwein dabei, oder?
Schließlich ist das Trinken von Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt mittlerweile eine Art Pflichtveranstaltung – ob du willst oder nicht.
Aber es ist ein schmaler Grat zwischen dem besten Wärmespender des Winters und eklig-süßem Gesöff (was sich am nächsten Tag besonders bemerkbar macht). Trotzdem willst du dir diese geliebte Weihnachtstradition nicht entgehen lassen. Um dich zu retten, verraten wir dir hier das Geheimnis eines wirklich guten Glühweins und worauf du achten musst!
Eine Reise durch die Zeit: Woher kommt der Glühwein eigentlich?
Es wird vermutet, dass er aus dem alten Rom stammt (wenn es um Wein und ausgelassenes Vergnügen geht, sind die Römer natürlich nie weit weg). Damals wurde der Wein oft mit allerlei Gewürzen und Zucker aromatisiert, um ihn länger haltbar zu machen, aber auch, um ihn besser genießen zu können.
Im Winter 1956 brachte der deutsche Winzer Rudolf Kunzmann den Glühwein in Flaschen auf den Markt – und zahlte prompt einen hohen Preis, anstatt ihn zu verdienen. Damals war die Zugabe von Zucker nach dem Weingesetz streng verboten. Zum Glück änderte sich die Gesetzeslage recht schnell – und das einst verbotene Getränk wurde schnell zum Kultgetränk der Weihnachtszeit.
Wie man perfekten Glühwein zu Hause macht!
Wenn ich in den letzten Jahren eines gelernt habe, dann, dass man in der Weihnachtszeit lange nach einem fertigen Glühwein sucht. Selbstgemachter Glühwein kann auch Hervorragend schmecken – aber nur, wenn du diese 5 Regeln beachtest.
1. Wähle einen geeigneten Wein
Kräftige, hochwertige Weine mit sehr fruchtigen Aromen sind die beste Wahl für Glühwein. Beim Erhitzen kommen die Aromen, die zum Beispiel an Kirschen und Johannisbeeren erinnern, besonders gut zur Geltung. Wir empfehlen z. B. einen Pinot Noir, Merlot, Syrah, Cabernet Sauvignon oder Montepulciano.
2. Sei vorsichtig mit der Menge der Gewürze
Keine Gewürze, kein Glühwein! Nelken, Zimt, Sternanis und Orangenschalen sind ein Muss. Je nach persönlichem Geschmack können auch Kardamom, Wacholderbeeren, Piment und Lorbeerblätter hinzugefügt werden. Allerdings gilt hier nicht „je mehr, desto besser“. Zu viele Gewürze können schnell die ganze Fruchtigkeit des Weins überdecken.
3. Sparsam mit Zucker und Honig umgehen
Sei vorsichtig mit der Zugabe von Zucker oder Honig! Nicht nur, dass dein Glühwein schnell kränklich süß werden kann, Zucker (vor allem in Kombination mit Hitze) hilft deinem Körper, den Alkohol besonders schnell aufzunehmen – und die Kopfschmerzen am nächsten Tag sind so nicht mehr aufzuhalten.
Wenn du es süß magst, wähle einen süßeren Wein als Basis, damit du nicht zu viel Zucker hinzufügen musst. Letztendlich ist das natürlich eine Frage des persönlichen Geschmacks.
4. Achte auf die ideale Temperatur
Achte darauf, dass du deinen Glühwein auf maximal 78°C erhitzt, sonst verdampft der Alkohol – und das wollen wir wirklich nicht riskieren. Außerdem können Bitterstoffe entstehen, die sich negativ auf den Geschmack auswirken.
5. Gib ihm etwas Zeit
Damit Wein und Gewürz ihr volles Aroma entfalten können, sollten sie mindestens 15 bis 20 Minuten bei niedriger Hitze köcheln. Das Deutsche Weininstitut empfiehlt sogar, dass der Glühwein nach dem Erhitzen mehrere Stunden, am besten über Nacht, stehen sollte.
Jetzt, wo du die wichtigsten Regeln kennst, probiere dich gerne aus und entdecke dein eigenes Rezept für selbstgemachten Glühwein!
Weitere Glühweinvariationen für jeden Geschmack
Neben dem Klassiker auf Rotweinbasis gibt es unzählige leckere Möglichkeiten, deinen Glühwein zu verfeinern, unteranderem mit Schnaps, Gin und veganer Sekt usw. Hier sind unsere 5 Favoriten:
1. Eine mildere Version: Weißer Glühwein
Ein weiteres unverzichtbares Heißgetränk, das du auf jedem Weihnachtsmarkt bekommst! Etwas milder und weniger süß, ist weißer Glühwein die perfekte Wahl für alle, die die klassische Version nicht mögen.
2. Glühwein mit Schnaps verfeinert
Der zusätzliche Schuss sorgt nicht nur für einen zusätzlichen Alkoholgehalt, sondern vor allem für einen intensiveren Geschmack. Je nach Geschmack kannst du z.B. zwischen Amaretto, Rum, Whiskey und Orangenlikör wählen.
3. Manche mögen’s heiß: Glühwein-Gin
Gin muss es sein! In den letzten Jahren hat sich die beliebte Spirituose den Weg in die Herzen vieler Weihnachtsfans gebahnt. Statt mit Wein wird diese Version mit Gin und einem Saft deiner Wahl zubereitet, zum Beispiel Apfel-, Cranberry- oder Grapefruitsaft. Füge etwas Zitrusaroma, Gewürze und sogar Kräuter wie Rosmarin hinzu, erhitze ihn und dein festlicher Wintercocktail ist bereit, Freude zu verbreiten!
4. Ein fruchtiges Highlight: Bratapfel-Glühwein mit Weißwein
Weniger verbreitet und doch ein absolutes Highlight für die Weihnachtszeit ist ein selbstgemachter Bratapfel-Glühwein, der aus Weißwein, trübem Apfelsaft, Zimt, Sternanis und etwas Honig besteht – nicht zu süß und sofort an warmen Apfelstrudel erinnernd!
5. Glogg: Skandinavischer Glühwein
Der traditionelle schwedische Punsch unterscheidet sich zwar nicht allzu sehr vom Glühwein, aber für die skandinavische Version ist ein Schuss Rum, Wodka oder Maisschnaps Pflicht – und manchmal wird der Wein zugunsten des härteren Stoffes ganz weggelassen.
Rot oder weiß? Mit oder ohne einen Spritzer Schnaps? Würdest du lieber auf gekauften Glühwein zurückgreifen oder bist du für selbstgemachten Glühwein? Lass es uns in den Kommentaren wissen oder lade dein eigenes Glühweinrezept hoch!